Veloverkehr
Kanton setzt auf gezielte Sicherheits- Massnahmen
Setzt auf Begabtenförderung: Rektorin Franziska Schärer. Foto: zvg
Die Kantonsschule Zug hat in der letzten Zeit immer wieder für Spitzenresultate bei Wettbewerben gesorgt. Ist das ein Zufall oder liegt hinter den Erfolgen eine gezielte Aufbauarbeit?
Vor wenigen Wochen erst vermeldete die Zuger Woche, dass gleich zwei Jugendliche von der Kantonsschule ins Final der Schweizer Informatik- Olympiade kamen. Eine Woche später folgte die nächste Nachricht: Vier Schülerinnen und Schüler unserer Schule haben am Tag der Mathematik in Konstanz den Gruppenwettbewerb gewonnen. Bei diesem Wettkampf traten über 200 Teilnehmende aus Deutschland und aus der Schweiz an. Wie schafft es die «Kanti Zug», solche Resultate zu erzielen? Im Gespräch mit der Schulleiterin Franziska Schärer, die neben ihrem Amt als Rektorin auch noch Französisch unterrichtet.
Frau Schärer, die alten Prüfungsfragen für die Informatik- Olympiade sind aufrufbar. Hand aufs Herz: Hätten Sie die lösen können?
Also, ich habe die erste Aufgabe studiert und muss ehrlich sagen: Nein, diese Aufgabe konnte ich nicht lösen. Umso stolzer bin ich auf die Leistungen unserer Schülerinnen und Schüler.
Gleich zwei Jugendliche aus der Kantonsschule Zug haben mit tollen Ergebnissen verblüfft. Steckt da die Kantonsschule dahinter?
Wir sind tatsächlich sehr stark in den sogenannten MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik). Dahinter steckt wahrscheinlich unsere Begabtenförderung, die wir seit Jahren verfolgen. Das Programm läuft unter dem Namen Begabungs- und Begabtenförderung (BBF). Die Angebote der Begabtenförderung richten sich an Schülerinnen und Schüler, welche sich im besonderen Masse für ein Thema interessieren und Dinge lernen möchten, die über den Schulstoff hinausgehen.
Fördern Sie nur Jugendliche, die stark in den MINT-Fächern sind?
Nein, wir wollen alle Begabungen fördern. So haben sich kürzlich Schülerinnen und Schüler unserer Schule für den nationalen Final von «Jugend debattiert» qualifiziert.
In Zug leben viele Expats: Berufstätige, die für eine gewisse Zeit in der Schweiz arbeiten und mitunter in wissenschaftlichen Berufsfeldern tätig sind. Spiegelt sich das auch bei der Kantonsschule Zug wider?
Ja, sehr. Wir dürfen Jugendliche aus über 50 Ländern unterrichten. Ihre Eltern zählen manchmal in ihren Sparten zur internationalen Elite.
Welchen Stellenwert hat die Informatik bei Ihnen in der Schule?
Als Gymnasium haben wir den Auftrag, unsere Jugendliche zur Hochschulreife zu führen, dazu zählt der gesamte Fächerkanon – und natürlich auch Informatik. Wir streben ausserdem an, sie zur gesellschaftlichen Reife heranzuführen. In den MINT-Fächern sind wir aber unbestritten stark. So haben wir letztes Jahr von der Akademie der Naturwissenschaften Schweiz wiederum das MINT-Label erhalten, welches unserer Schule ein grosses Engagement im MINT-Bereich attestiert.
Man redet in Zusammenhang mit Zug immer wieder vom «Krypto Valley». Ist dieser Begriff geläufig in der Schule und bewirkt er etwas? Kann man bei Ihnen zum Beispiel in der Mensa mit Bitcoin bezahlen?
Dieses Schlagwort spielt in unserem Schulalltag keine Rolle und unsere Mensa nimmt auch keine Bitcoins an. Wir wollen uns nicht einseitig auf Informatik ausrichten. Die Jugendlichen sollen von allen Fächern profitieren und so sowohl eine fachlich vertiefte Ausbildung erlangen als auch als Persönlichkeit heranreifen.
Wie handhaben Sie es bei Schülerinnen und Schüler, die zum Beispiel top in Physik, aber schwach in Deutsch und Englisch sind?
Die Jugendlichen können ungenügende Noten im reglementarisch vorgegebenen Rahmen kompensieren. Auch bieten wir für Schülerinnen und Schüler mit leistungsmässigen Schwierigkeiten Fördermassnahmen an.
Werden Ihre erfolgreichen Jugendlichen in der Schule geehrt?
Gegen Ende des Schuljahres tun wir das stets. Letztes Jahr durften wir die ausserordentlichen Leistungen von 30 Schülerinnen und Schülern würdigen und sie mit einer Ansprache und einem symbolischen Geschenk ehren – einem Kinogutschein.
Beni Frenkel
Zur Person
Franziska Schärer (53) ist seit Januar 2024 Rektorin der Kantonsschule Zug. Die promovierte Romanistin war zuvor während 17 Jahren Rektorin der Kantonsschule Musegg in Luzern. Schärer ist verheiratet und hat zwei Töchter.
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