Stadt Zug feiert «150 Jahre Einwohnergemeinde»

Am 1. Januar 1874, trat im Kanton Zug die Revision der Kantonsverfassung in Kraft. Neben verschieden anderen Neuerungen brachte sie dem Kanton die Niederlassungsfreiheit. Die alten Einheitsgemeinden wurden neu in Einwohner-, Bürger- und katholische Kirchgemeinden aufgeteilt. Bis dahin waren Zugezogene aus anderen Kantonen nicht stimm- und wahlberechtigt.

Zwar hatte die Bundesverfassung von 1848 die freie Niederlassung für alle Schweizer Bürgerinnen und Bürger mit sich gebracht, und es wurde auch rege Gebrauch davon gemacht, aber das neue Recht galt nicht für Neuzuzüger aus anderen Kantonen. Diese waren nicht stimmberechtigt und somit von der politischen Partizipation ausgeschlossen. Die Verfassungsrevision von 1874 korrigierte unter anderem diesen Missstand.

«Mit diesem Schritt», so Stadtpräsident André Wicki, «wurden die demokratischen Voraussetzungen für eine breiter abgestützte Politik auf Gemeindeebene geschaffen. Etwas, das heute selbstverständlich ist, zu dem wir aber alle weiterhin Sorge tragen müssen.»

Charakteristische Plakate

Wie die Stadt Zug mitteilt, hat das Stadtarchiv verschiedenen Aktivitäten über das ganze Jubiläumsjahr geplant. Verknüpft werden diese unter anderem durch charakteristische Plakate, die jeweils ein bestimmtes Thema der vor 150 Jahren in Kraft getretenen Verfassung aufnehmen und in heutiger Sprache wiedergeben.

Den Auftakt macht die neue digitale Publikationsreihe «18 Grad», die das Stadtarchiv auf seiner neuen Website initiiert hat. Der Historiker Daniel Schläppi zeichnet für den ersten Beitrag verantwortlich. Er zeichnet die erstaunlichen Irrungen und Wirrungen nach, die in Zug schliesslich die Einwohnergemeinde, aber auch die Bürger- und die katholische Kirchgemeinde hervorbrachten.

Die Vernissage zur Publikationsreihe «18 Grad» und gleichzeitig der Start ins Jubiläumsjahr «150 Jahre Einwohnergemeinde Zug» erfolgt am 16. Januar 2024 um 18.30 Uhr in der Bibliothek Zug.

Uwe Guntern

Die Teilnahme ist frei, die Teilnehmerzahl begrenzt. Anmeldung über www.stadtarchivzug.ch