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Im Kanton Zug soll die Kreislaufwirtschaft gefördert werden. Das Pilotprojekt «Pretty Good Zug» hat die Wiederverwendung von Alltagsgegenständen zum Ziel. Funktionstüchtige oder leicht defekte Gegenstände können an den Ökihöfen in den Gemeinden Unterägeri und Oberägeri gespendet werden.
Das Pilotprojekt wird getragen vom Amt für Umwelt des Kantons Zug, dem Verein Pretty Good, dem Zweckverband der Zuger Einwohnergemeinden für die Bewirtschaftung von Abfällen (Zeba), dem GGZ@Work sowie dem Brockenhaus Zug. Wir sprachen Clea Winter vom Zweckverband der Zuger Einwohnergemeinden für die Bewirtschaftung von Abfällen (Zeba).
Wie ist das Pilotprojekt zustande gekommen?
Das Projekt «Pretty Good Zug» entstand aus dem dringenden Bedürfnis, dem allzu häufigen Wegwerfen gut erhaltener Gegenstände entgegenzuwirken. Viele Haushalte lagern funktionsfähige oder leicht defekte Gegenstände in Kellern, Schubladen oder auf dem Estrich – Dinge, die noch einen weiteren Lebenszyklus verdient hätten. Irgendwann ist man froh alles möglichst schnell weg zu bekommen und keine Energie in Onlineinserate etc. zu investieren. Damit diese Gegenstände abgefangen werden können, soll dieses zusätzliche Angebot von Pretty Good Zug geschaffen werden. Durch die Wiederaufbereitung, Reparatur und Wiederverwendung soll nicht nur der Abfall reduziert, sondern auch wertvolle Ressourcen geschont werden.
Welche konkreten Ziele verfolgt das Pilotprojekts?
Ziel des Pilotprojekts im Kanton Zug ist es, zu prüfen, ob der Ansatz – nämlich die Wiederaufbereitung und Wiederverwendung von Alltagsgegenständen – wirklich zielführend sowie selbsttragend umgesetzt werden kann. Dafür wurde das bereits etablierte Know-how und die Expertise des Vereins Pretty Good aus dem Pilotprojekt in Bern einbezogen. Gleichzeitig sollte ein lokales Netzwerk aufgebaut werden, ein lokales Hub mit nationaler Wiedererkennung etabliert und bestehende Reuse-Bestrebungen nach Möglichkeit integriert werden.
Welche Gegenstände sollen abgegeben werden?
Es können funktionsfähige oder leicht defekte Gegenstände während den bedienten Öffnungszeiten der jeweiligen Ökihöfe abgegeben werden. Alles, was ungenutzt in Kellern, Schubladen oder auf dem Estrich lagert und von einer Person handlich transportiert werden kann, darf den Mitarbeitenden der Ökihöfe als Spende vorgeschlagen werden. Diese entscheiden über die Annahme. Konkret gehören dazu: Haushaltsgeräte, Unterhaltungselektronik, Lampen, Werkzeuge und Instrumente, Spielzeug, Sport- und Freizeitgeräte oder auch Antiquitäten und kleine Möbel, usw. Nicht akzeptiert werden gross Möbelstücke, industrielle Maschinen sowie medizinische Geräte. Ausserdem sollten die Gegenstände nicht stark verschmutzt oder beschädigt sein.
Wer repariert die Gegenstände bzw. bereitet sie die Weiterverwendung vor?
Gegenstände werden über lokale, gemeinnützige Einrichtungen wie das GGZ@Work und das Brockenhaus Zug aufbereitet (gereinigt, repariert, getestet) und wiederverkauft.
An wen werden die Gegenstände weitergegeben?
Die aufbereiteten Gegenstände werden an alle weiterverkauft, die sich für Secondhand- oder Preloved-Waren interessieren. Das umfasst vor allem private Käuferinnen und Käufer, die nachhaltige Konsumoptionen schätzen und hochwertige, wiederaufbereitete Artikel zu attraktiven Preisen erwerben möchten.
Was passiert mit den gespendeten Gegenständen, die nicht mehr repariert werden können?
Sollte ein gespendeter Gegenstand trotz Bemühungen nicht repariert verkauft/ oder gespendet werden können, wird zunächst geprüft, ob er recycelbar ist. Ist dies der Fall, wird er in den Recyclingkreislauf überführt; falls nicht, erfolgt eine fachgerechte Entsorgung.
Was kann das Projekt zur Abfallvermeidung und Ressourcenschonung im Kanton Zug beitragen?
Das Projekt «Pretty Good Zug» leistet einen Beitrag zur Abfallvermeidung und Ressourcenschonung im Kanton Zug, indem es mehrere positive Effekte miteinander verbindet: So die Lebensdauerverlängerung von Produkten, die Reduktion von Abfallmengen oder die Förderung der Kreislaufwirtschaft. Das Projekt unterstützt ausserdem lokaler Initiativen und den Auf. und Ausbau des Netzwerks.
Gibt es Pläne, das Projekt auf andere Gemeinden im Kanton Zug auszudehnen?
Aktuell kann in Unter- und Oberägeri gespendet werden. In Kürze besteht diese Möglichkeit auch in Menzingen. Weitere Standorte im Kanton Zug sind in Planung und werden kommuniziert sobald die Ökihöfe entsprechend vorbereitet sind.
Uwe Guntern
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