Veloverkehr
Kanton setzt auf gezielte Sicherheits- Massnahmen
Mit Martin Pfister wurde nach über 40 Jahren wieder ein Vertreter des Kantons Zug in
den Bundesrat gewählt. Foto: Parlamentsdienste 3003 Bern/Tim Loosli
Die Wahl von Martin Pfister zum Bundesrat ist ein bedeutendes Ereignis für den Kanton Zug. Sie markiert einen historischen Moment und wird von vielen Seiten als grosser Erfolg für den Kanton Zug gefeiert. Über die politischen Auswirkungen auf den Kanton und über die hohen Erwartungen sprach die Zuger Woche mit Martin Pfister.
Martin Pfister ist erst der dritte Zuger überhaupt, der in den Bundesrat gewählt wurde. Vor ihm gelang dies nur Hans Hürlimann und Philipp Etter. Mit seiner Wahl endet eine über 40-jährige Durststrecke für den Kanton Zug und eine über 20-jährige für die Zentralschweiz im Bundesrat. Dies könnte zu einer stärkeren Berücksichtigung der Anliegen des Kantons Zug und der Zentralschweiz auf nationaler Ebene führen.
Von verschiedenen Seiten ist zu hören, dass Ihre Wahl die Position des Kantons Zug in Bern stärkt. Inwiefern wird das zutreffen?
Ich bringe eine Zentralschweizer Perspektive mit. Das ist wertvoll, denn über eine solche verfügte der Bundesrat nicht mehr seit 2003, seit dem Rücktritt von alt Bundesrat Kaspar Villiger. Aber als Bundesrat setze ich mich nicht für einen Kanton oder eine Region ein, sondern für das Wohl des ganzen Landes.
Glauben Sie, dass ihre Wahl auch Auswirkungen auf die Politik im Kanton Zug haben wird?
Nein.
Wie sehen Sie die Rolle des Kantons Zug in der nationalen Politik?
Als Geberkanton hat der Kanton Zug eine besondere Stellung im Nationalen Finanzausgleich. Seinen Wohlstand verdankt der Kanton dem starken Wirtschaftsstandort, der internationale Talente und besondere Branchen anzieht; denken Sie nur zum Beispiel ans Crypto Valley. Unser kleiner Kanton schafft auf diese Weise Wohlstand und Arbeitsplätze für Menschen über die Kantonsgrenzen hinaus.
Was bedeuten Ihnen Ihre Zuger Wurzeln?
Ich habe diese Wurzeln, sie geben mir Kraft und sie sind stark. Weil ich im Kanton Zug aufgewachsen bin, hier zur Schule gegangen bin, mich lange Jahre politisch engagiert habe – und vor allem, weil ich hier Familie und Freunde habe.
Sie sind studierter Germanist und Historiker. Wie prägt diese Beziehung zur Literatur und Geschichte Ihre politische Arbeit?
Die Literatur öffnet den Horizont für andere Menschen, andere Lebensweisen, Werte und Wirklichkeiten. Das hilft beim aufeinander Zugehen und bei der Suche nach Kompromissen, also bei der politischen Arbeit, wie ich sie verstehe und wie es sie in einem direktdemokratischen System braucht. Und die Geschichte lehrt einen Demut. Weil sie zeigt, welche Kräfte Menschen und Gesellschaften entfalten können, positive und zerstörerische. Und weil sie an die grosse Verantwortung erinnert, die mit einem politischen Amt verbunden ist.
Uwe Guntern
Feierlicher Empfang in Baar
Der frisch gewählte Bundesrat Martin Pfister wird am Donnerstag, 20. März, in seiner Wohngemeinde Baar gefeiert. Nach Ankunft des Extrazugs um 14.15 Uhr führt ein festlicher Umzug vom Bahnhof Baar zum Schulhausplatz Marktgasse. Dort kann die Zuger Bevölkerung ihr neues Bundesratsmitglied in einem würdigen Rahmen feiern. Es werden Musik und ein Imbiss offeriert.
Impulse für den Kanton
Die Wahl von Martin Pfister in den Bundesrat hat für den Kanton Zug mehr als nur symbolische Bedeutung. Zwar betont Pfister selbst, dass er nicht als Vertreter eines einzelnen Kantons oder einer Region agiert, doch allein seine Präsenz in der Landesregierung bringt Zug in den politischen Fokus.
Auch der höchste Zuger, Kantonsratspräsident Stefan Moos, sieht es als eine grosse Ehre für den Kanton Zug, dass er nach 43 Jahren wieder einmal im Bundesrat vertreten ist: «Mit Martin Pfister als neuen Bundesrat übernimmt der Kanton Zug auch Verantwortung auf Bundesebene. Es ist gut, dass so auch eine bürgerliche Stimme eines Geberkantons im Bundesrat eingebracht werden kann. Mit Martin Pfister rückt die emotionale Bindung der Zuger Bevölkerung einen grossen Schritt näher an Bundesbern. Ich hoffe, dass so der Kanton Zug auf der eidgenössischen Politbühne ernster genommen wird.» In den kommenden Jahren wird sich zeigen, ob und wie sich diese neue Sichtbarkeit auswirkt. Zug ist wirtschaftlich stark, aber auch mit Herausforderungen konfrontiert: steigende Wohnkosten, Infrastrukturfragen und die Balance zwischen wirtschaftlicher Dynamik und Lebensqualität. Eine nationale Perspektive kann hier wertvolle Impulse liefern Eines ist sicher: Die Wahl Pfisters hat die Aufmerksamkeit auf Zug gelenkt. Nun liegt es an der kantonalen Politik und Wirtschaft, diese Chance zu nutzen und den Kanton als innovativen und gestaltenden Akteur weiter zu positionieren.
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