Archäologie
Tag der offenen Türen im Chamer Äbnetwald
Wochenlang hat es vor Ostern nicht richtig geregnet, die Lorze führte wenig Wasser in den Zugersee. Fast wäre der tiefste Pegel der letzten Jahrzehnte erreicht worden. Zum Glück hat es vor und während Ostern geregnet.
413 Meter und 33 Zentimeter; so hoch war der Pegelstand des Zugersees letzten Mittwoch um 15 Uhr, er näherte sich bedrohlich dem historisch tiefsten April-Wasserstand vom Jahr 2020. Damals, am 28. April wurden nur 413 Meter und 31 Zentimeter gemessen. Also nur 2 Zentimeter tiefer als heute vor einer Woche. Für den Zugersee mit seiner hohen Phosphorbelastung ist ein tiefer Pegelstand keine gute Nachricht. Von seinem Zufluss, der Lorze, erhielt der See zu wenig frisches Wasser. Doch auch bei längeren Trockenzeiten wäre das Zuger Trinkwasser nicht primär gefährdet, da es hälftig aus dem Grund- und Quellwasser stammt. Letzteres wird aus Quellen wie dem Lorzentobel entnommen.
Auch für die Schifffahrt hat der tiefer Wasserstand bisher keine Einschränkungen zur Folge. Die Rundfahrten konnten ohne Unterbrechungen durchgeführt werden. Der historische Tiefststand wurde im Sommer 2018 erreicht; mit 413,12 Meter. Die Schiffskapitäne wurden damals zu besonderer Vorsicht an den seichten Stellen des Sees gemahnt. Grössere Folgen hatte der tiefe Seepegel 2018 für das Feuerwehrboot der freiwilligen Feuerwehr der Stadt Zug (FFZ), wie die Zuger Zeitung damals schrieb. Das Feuerwehrboot ist auch für Seerettungen zuständig. Das Boot liegt im Bootshaus Unter Altstadt in Zug vor Anker. Bei zu tiefem Wasserstand könne und dürfe das Boot nicht im Bootshaus platziert werden, sagte FFZ-Kommandant Daniel Jauch zur Zeitung. «Bei niedrigem Wasserspiegel und gleichzeitigem Wellengang besteht die Gefahr, dass das Boot, respektive seine Schiffsschraube, am Seeboden aufschlägt.»
Der Regen vor und über Ostern hat die Lage nun auch etwas entschärft. 24 Stunden nach der Messung von Mittwoch stieg der Pegel bereits um zwei Zentimeter. Am Ostersonntag hat es in Zug wieder geregnet. Die Lage bleibt aber angespannt, wie ein Blick in die Statistik zeigt. Zug, aber natürlich auch die ganze Schweiz, ist auf Regen angewiesen. Gemäss SRF Meteo soll es bis Samstag regnen. Seit 1876 wird beim Zugersee der Wasserstand kontrolliert. Die Messstation befindet sich in Zug in der Nähe des Landsgemeindeplatz. Auch bei der Mündung der Lorze in den Zugersee befindet sich eine Messstation. Sowohl diese als auch die Station bei der Landsgemeinde werden vom Bundesamt für Umwelt (Bafu) kontrolliert. Mit 0,54 Kubikmeter pro Sekunde führte der Fluss vor einer Woche äusserst wenig Wasser mit. Der Mittelwert der vergangenen Jahrzehnte beträgt 2,9 Kubikmeter Wasser pro Sekunde. Durchschnittlich führt die Lorze also zwischen fünf- bis sechsmal mehr Wasser als die letzte Woche.
BF
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