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Bild: Michael Peter
Nach sieben Jahren bei Zug United verabschiedet sich Captain Tim Mock vomSpitzensport. Im Interview spricht er über prägende Momente, seine persönliche Entwicklung – und warum er den nächsten Schritt ohne Wehmut wagt.
Seit 2018 prägte Tim Mock die Geschichte von Zug United entscheidend mit – als Spieler, Captain und Identifikationsfigur. Er durchlief sportlich wie menschlich eine beeindruckende Entwicklung: Vom Flügelspieler zum Führungsspieler, vom Perspektivspieler zum Titelträger. Nun beendet der 28-Jährige seine Karriere im Spitzensport und startet beruflich durch. Im Interview blickt er zurück auf intensive Jahre – und nach vorne auf neue Herausforderungen.
Sie sind 2018 zu Zug United gekommen und haben in sieben Jahren eine Menge Spiele bestritten. Was macht diese Zeit für Sie besonders und welche Momente werden Sie nie vergessen?
Die Zeit bei Zug United war eine tolle Entwicklung. 2018 war das Team neu in der höchsten Liga – seither ist vieles professioneller geworden. Wir konnten alle wichtigen Titel in der Schweiz gewinnen. Besonders in Erinnerung bleiben mir die beiden gewonnenen Cupfinals, aber auch der verlorene, der uns viel gelehrt hat. Die beiden Superfinals, vor allem der letzte am 27. April, waren absolute Highlights – solche Spiele prägen sich ein.
Sie haben sich vom Flügelspieler zu einem Verteidiger und Captain entwickelt. Wie sehen Sie Ihre eigene Entwicklung als Spieler und Führungspersönlichkeit?
Spielerisch war ich offen für alles, wollte vor allem Spielzeit. Als Flügel gab es starke Konkurrenz, also wurde ich zum Center – direkt in der ersten Linie mit Billy Nilsson. Später zeigte sich, dass meine Stärken im Physischen liegen, deshalb die Umstellung auf Verteidiger. Zur Captain-Rolle: Nach dem Rücktritt des damaligen Captains wurde ich vom neuen Coach überraschend gewählt. Anfangs war das eine Herausforderung, aber ich konnte mich entwickeln und viel von Mitspielern lernen.
Sie haben damals ein Angebot von GC Zürich abgelehnt, um bei Zug United zu bleiben. Was hat Ihre Entscheidung geprägt, diesem Verein treu zu bleiben?
GC hatte mir zunächst keinen Platz angeboten. Als ich mich in Zug entwickelte, wollten sie mich zurückholen. Der Gedanke war verlockend, auch wegen meines Bruders. Doch in Zug passte für mich einfach mehr: tolle Mitspieler, professionelle Bedingungen – vor allem dank OYM – und ein klar besseres Gesamtpaket.
Sie haben zwei Jahre lang intensiv im OYM trainiert und Ihr Pensum reduziert, um Ihre sportliche Entwicklung zu fördern. Wie haben Sie diese Zeit erlebt und was hat sie Ihnen sportlich und menschlich gebracht?
Diese Zeit war extrem wertvoll. Ich wollte vor meinem beruflichen Einstieg wissen, wie weit ich im Unihockey kommen kann. Im OYM hatten wir perfekte Bedingungen. Ich konnte mich voll auf den Sport konzentrieren und habe sportlich wie auch menschlich enorm profitiert.
Ab August starten Sie in eine neue berufliche Herausforderung, die keinen Spitzensport mehr zulässt. Können Sie uns schon etwas darüber verraten, worauf Sie sich besonders freuen?
Ich freue mich sehr auf den neuen Job als Financial Analyst. Es war immer mein Plan, mich irgendwann beruflich zu fokussieren. Dieses Programm bietet mir eine einzigartige Chance. Ich werde mit ehrgeizigen Leuten arbeiten und viel lernen können. Der Übergang vom Sport fällt mir leichter, weil ich weiss, dass mich diese Aufgabe voll fordern wird.
Sie werden bei Zug United als Identifikationsfigur und Vorbild für viele beschrieben. Welche Botschaft möchten Sie der nächsten Generation mit auf den Weg geben?
(überlegt) Ich war nie der talentierteste Spieler – aber harte Arbeit hat mir vieles ermöglicht. Mein Rat: Arbeitet konsequent an euch und habt immer Freude an dem, was ihr tut. Das macht den Unterschied.
Vielleicht noch anschliessend an die Leadership-Frage: Was bedeutet es Ihnen, als Captain einer Mannschaft in Erinnerung zu bleiben, die die erfolgreichste Ära in der Vereinsgeschichte geprägt hat?
Das ist eine schöne Anerkennung, aber ich war nur ein Teil des Ganzen. Der Erfolg kam durch viele: Spieler, Coaches, Staff. Es war ein grossartiger gemeinsamer Weg, den ich mitgestalten durfte.
Michael Schwegler
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