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Röbi Koller hat sich nach 18 Jahren von «Happy Day» verabschiedet. Foto: Bruno Torricelli
Röbi Koller hat sich nach 18 Jahren von «Happy Day» verabschiedet. Im Interview spricht er über die bewegenden Momente seiner Karriere, die Bedeutung der Zentralschweiz für ihn und worauf er sich in der Zukunft freut.
Nach 18 Jahren «Happy Day» – wie fühlt es sich für Sie an, zum ersten Mal seit langer Zeit keinen fixen TV-Termin mehr im Kalender zu haben?
Momentan bin ich noch gut beschäftigt, weil ich noch viele E-Mails und WhatsApps beantworte. Trotzdem freue ich mich sehr auf die etwas ruhigere Zeit. Besonders schätze ich es, nicht mehr ständig flexibel sein zu müssen. Die Planung von «Happy Day» war anspruchsvoll und verlangte Ausdauer, Geduld und Flexibilität, weil die Sendung für Menschen gemacht wurde – von Mensch zu Mensch.
Ich würde mich über einen Tag freuen, an dem ich Kultur erleben kann – zum Beispiel ein spannendes Museum besuchen oder einen besonderen Film schauen. Das sind für mich Momente, die inspirieren und berühren. Noch schöner wäre es, so etwas mit meiner Familie zu erleben. Kultur hat für mich eine besondere Bedeutung.
Gab es eine Geschichte oder ein Schicksal aus der Sendung, das Sie bis heute nicht loslässt?
Es gab zahlreiche Geschichten, die mich bewegt haben. Ich möchte hier aber keine Rangliste erstellen. Es war mir immer wichtig, die Emotionen, die «Happy Day» ausgelöst hat, den Beteiligten und den Zuschauenden spürbar zu machen. Besonders nah gingen mir Geschichten, die mit Adoption zu tun hatten. Diese Momente waren oft unglaublich bewegend, weil sie zeigen, wie stark menschliche Verbindungen sein können.
Wie hat sich Ihr Blick auf die Medienlandschaft Schweiz in den letzten Jahrzehnten verändert?
Es ist herausfordernder geworden. Heute kann jeder und jede mit einem Smartphone ein Video aufnehmen und online stellen. Trotzdem bleibt das Fernsehen ein einzigartiges Medium, weil es die Möglichkeit bietet, Geschichten auf eine intensive, emotionale Weise zu erzählen. Das funktioniert aber nur, wenn man direkt zu den Menschen geht und sich mit ihnen unterhält. Genau darin liegt die Stärke: Geschichten und Emotionen greifbar zu machen.
Sie sind in der Zentralschweiz verwurzelt. Welche Bedeutung hat die Region für Sie? Und gibt es einen Ort, an dem Siebesonders gern zur Ruhe kommen?
Die Zentralschweiz bedeutet für mich Heimat. Ich habe noch viele Freunde und Familie in Zug. Ich liebe Spaziergänge durch die Kleinstadt, in der mir manche Ecke vertraut ist, auch wenn sich über die Jahre sehr vieles verändert hat. Und dann freue ich mich wieder, nach Zürich zurückzukehren. Ich mag die Lebendigkeit der grösseren Städte.
Auf was freuen Sie sich in der Zukunft?
Ich freue mich darauf, mehr Zeit für mich und meine Frau zu haben. Gemeinsame Spaziergänge oder ungestörtes Lesen sind Dinge, die ich jetzt noch mehr schätzen werde. Insgesamt werden meine Tage vermutlich nicht völlig anders aussehen, aber ich freue mich darauf, sie freier gestalten zu können.
Noch eine abschliessende Frage, die mir gerade durch den Kopf gegangen ist: Welches Buch liegt gerade bei Ihnen auf dem Nachttisch? Würden Sie es unseren Leserinnen und Lesern empfehlen?
Momentan lese ich Benedict Wells. In seinem Buch «Die Geschichten in uns» erzählt er über das Schreiben und seinen eigenen Weg zur Schriftstellerei. Sehr offen und wie immer, hervorragend geschrieben. Ein anderer Autor, den ich empfehlen kann, ist Alex Capus. Ich hatte die Gelegenheit, ihn persönlich kennenzulernen und freue mich immer darauf, in seine Geschichten und Abenteuer einzutauchen.
Michael Schwegler
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