Sport
Der SC Cham
setzt gegen
Bavois auf
Heimstärke
Podiumsdiskussion mit Manuela Käch (Moderation), Andreas Hostettler, Ivo Schnyder, Mirjam Gieger, Barbara Gysel, Cloé Jans,
Christian Plüss (von links)
Rund 300 Personen besuchten den Informationsanlass zur Bevölkerungsbefragung «Zug 55 Plus» . Die Ergebnisse zeigen: Die Zugerinnen und Zuger ab 55 Jahren sind mehrheitlich zufrieden mit ihrem Leben – wünschen sich aber mehr altersgerechte Wohnformen und gut erreichbare Anlaufstellen.
Der Kanton Zug hat von Mai bis Juli 2024 eine umfassende Befragung der Bevölkerung ab 55 Jahren durchgeführt und damit eine wissenschaftliche Grundlage für die Weiterentwicklung der kantonalen Alterspolitik geschaffen. Am öffentlichen Informationsabend vom 29. Oktober im Lorzensaal Cham wurden die zentralen Erkenntnisse der Befragung präsentiert und im Rahmen eines Podiums diskutiert. Einerseits wurde beleuchtet, wie die Erkenntnisse in die neue kantonale Altersstrategie einfliessen können, die derzeit von der Direktion des Innern erarbeitet wird. Andererseits wurde diskutiert, wie Kanton, Gemeinden und Fachorganisationen in der Alterspolitik optimal zusammenarbeiten können.
Landammann Andreas Hostettler, Vorsteher der Direktion des Innern und Auftraggeber der Bevölkerungsbefragung «Zug 55 Plus», holte während seiner Begrüssungsrede einen imposanten Schraubenschlüssel aus seiner privaten Werkstatt hervor: «ein altes Eisen», wie er mit einem Augenzwinkern sagte, «vielleicht nicht mehr so glänzend, aber robust und verlässlich». Das altgediente Werkzeug stehe symbolhaft für die Generation 55 Plus – unter anderem, weil es «nicht gleich durchdreht, wenn’s mal klemmt». Die Oberägerer Gemeinderätin Laura Marty-Iten, Präsidentin der kantonalen Konferenz der Sozialvorsteherinnen und Sozialvorsteher, betonte in ihrem Grusswort, wie wichtig die kommunalen Strukturen für gelingende Altersstrategien sind, und griff die Werkzeugmetapher des Landammanns auf: «Die Lebensrealitäten unterscheiden sich von Gemeinde zu Gemeinde, entsprechend unterschiedlich sind die Schrauben, die gedreht werden müssen, und die dafür notwendigen Werkzeuge.» Symbolisch überreichte sie dem Landammann elf verschiedene Schraubenzieher – einen für jede Zuger Gemeinde. Cloé Jans, Projektleiterin bei gfs.bern, und Jürgen Stremlow, Dozent und Projektleiter an der Hochschule Luzern, präsentierten die Ergebnisse der Befragung, an der von Mai bis Juli 2024 knapp 17 000 Personen teilgenommen hatten, was einer hohen Rücklaufquote von 38 Prozent entspricht. Beleuchtet wurde unter anderem die Frage, wie viel Wertschätzung die ältere Bevölkerung für ihr freiwilliges Engagement erfährt, sowie Unterschiede im Einsamkeitsempfinden je nach Altersgruppe, Geschlecht und finanziellen Verhältnissen. Während die grosse Mehrheit mit ihrem Leben sehr zufrieden ist und sich gesund fühlt, offenbart die Umfrage aber auch Optimierungspotenzial.
In der Podiumsdiskussion und der anschliessenden Fragerunde mit dem Publikum dominierten entsprechend Themen, bei denen die Stellschrauben im Kanton und in den Gemeinden noch nicht optimal eingestellt sind. Dazu gehört etwa der Bedarf nach altersgerechten Wohnformen und nach zentralen Anlaufstellen für Fragen übers Älterwerden. Auf dem Podium diskutierten Andreas Hostettler (Landammann), Barbara Gysel (Departementsvorsteherin Soziales, Umwelt und Sicherheit Stadt Zug), Christian Plüss (Gemeinwesenarbeit Cham), Ivo Schnyder (Geschäftsleitungsmitglied Pro Senectute Zug), Mirjam Gieger (Vorstand Seniorenverband Zug) und Cloé Jans (Senior Projektleiterin gfs.bern), die Moderation des ganzen Abends übernahm Manuela Käch (Kommunikation Gemeinde Oberägeri). Zum Abschluss des Abends präsentierte Monika Dietiker, Projektleiterin bei der Direktion des Innern, wie es nun mit der kantonalen Altersstrategie weitergeht: Die Erarbeitung ist in vollem Gange, bis Mitte 2026 ist eine breite Vernehmlassung auf Ebene Kanton, Gemeinden und Fachorganisationen geplant. Ende 2026 soll die neue Strategie dann vorliegen, sodass 2027 mit der Umsetzung gestartet werden kann. ⋌
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