Kultur
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Der 14. Zuger Chriesisturm verheisst am 24. Juni spektakuläre Rennläufe mit Leitern und Hutten durch die engen Gassen der Zuger Altstadt. Neu messen sich die Damen in zwei Rennläufen und die Schülerinnen und Schüler absolvieren einen Stafettenlauf über die gesamte Streckenlänge. Mit dem Läuten der Chriesigloggä in Zug und Baar wird im Kirschenkanton Zug die Chriesiernte offiziell eröffnet.
Der Zuger Chriesisturm zieht Jahr für Jahr zahlreiche Besucherinnen und Besucher an. Das spektakuläre Rennen mit Leitern und Hutten durch die engen Gassen der Zuger Altstadt, mit dem die Chriesisaison eröffnet wird, hat sich im Kalender zum Fixpunkt gemausert. Um den Erlebniswert für das wachsende Publikum zu steigern, baut die IG Zuger Chriesi, die den Chriesturm organisiert, das Renngeschehen schrittweise und sanft aus. So kürten im vergangenen Jahr erstmals die Zuger Zünfte in einem eigenen Rennlauf einen Sieger im Leiterrennen.
Und in diesem Jahr finden zwei Rennläufe für die Damen statt, die jeweils mit Hutten am Rücken – so werden die grossen Pflückkörbe genannt – an den Start gehen. Erstmals laufen heuer auch die Schülerinnen und Schüler über die volle Distanz. Um für sie die Belastung erträglich zu halten, ist ihr Rennen als Stafettenlauf konzipiert. Im Anschluss an die Rennläufe treffen sich Wettkämpfer, die hohen Vertreterinnen und Vertreter der Politik und das Publikum zum fröhlichen Volksfest auf dem Landsgemeindeplatz, wo Chriesiwürste, Kirschtorten, Chriesiwähen, Chriesiglacé und die ersten frischen süssen Früchte verkostet werden. Der Chriesisturm bildet auch den Auftakt zum traditionsreichen Zuger Chriesimärt. Solange die Erntezeit dauert, bieten Landwirte an Werktagen von 15 bis 18 Uhr auf dem Landsgemeindeplatz frische Kirschen an.
Auch in diesem Jahr verheisst die Zusammensetzung der Teilnehmer brisante Positionskämpfe. Bei den Herren treten zwei Teams aus der Finanzbranche, Raiffeisenbank Zug (Sacha Holtz und Patrick Mülhaupt) und Partners Group (Mario Gyr und Tobias Giesser) gegen das Duo von Bildxzug (Yannik Riedweg und Rainer Walser) aus der Welt der Bildung an. An ihnen wird sich die Delegation aus der Politik mit zwei energiegeladenen Kantonsräten (Hans Küng und Stefan Moos) messen. Besonders gespannt blickt man auf die «Kirschraketen» (Michael Strickler und Philipp Beck), zwei selbst ernannte Chriesi-Enthusiasten mit Sinn für Tradition und ausgestattet mit läuferischem Talent. Die Favoritenrolle gehört dabei den Vorjahressiegern der Partners Group mit Ruder-Olympiasieger Mario Gyr.
Das Rennen der Zuger Zünfte präsentiert sich offen. Die Schreinerzunft (Andreas Stadlin und Mathias Wetzel) wird versuchen, ihren letztjährigen Triumph zu wiederholen. Ihnen treten die Fischerzunft (Manuel Frigo und Alex Iten), die Bauleutezunft (Patrick Göcking und Karl Bürgler) sowie die Bäckerzunft (Lukas Wadsack und Patrick Frigo) entgegen. In diesem Lauf geht es um viel Prestige über die Vormachtstellung unter den alteingesessenen Trägern des Gewerbes.
Im ersten Huttenrennen der Damen messen sich Vanessa Odermatt (Zuger Kantonalbank) und Sonya Hegglin (Zuger Wirtschaft) mit Laura Dittli (Regierungsrätin) und Jennifer Pitton (Bildxzug). Der Massstab in diesem Lauf ist Jael Manetsch (Damenmannschaft des EV Zug). Den zweiten Lauf der Damen bestreiten Daniela Taugwalder (Zuger Wirtschaft), Ines Weiss (Korporation Zug), Fabienne Bélanger (Zug Tourismus), Andrea Iten (Chriesibäuerin) und die ebenfalls favorisierte Julia Näf (Damenmannschaft EV Zug).
Im Rennen der Schülerinnen und Schüler macht die Klasse der 5. und 6. Primarschulklasse des Kollegiums St. Michael, Zug (Lehrerin Barbara Tresch) den Sieg unter sich aus. Die Kinder laufen über die gesamte Strecke. Sie absolvieren das Rennen aber in Form einer Stafette und übergeben ihre Kinderleitern nach der ersten Streckenhälfte etwa auf der Höhe des Restaurants Schiff.
Der Chriesisturm wird am 24. Juni um 12 Uhr mit dem Läuten der Chriesiglocke der Stadtzuger Pfarrkirche St. Michael gestartet. Zeitgleich erschallt die Chriesiglocke der Pfarrkirche St. Martin in der Nachbargemeinde Baar. Der vor einigen Jahren neu lancierte Brauch des Leiterrennens erinnert daran, dass im 18. Jahrhundert mit dem Läuten der Chriesiglocke die Kirschenernte offiziell eingeläutet wurde. Die Stadtbürger rannten auf das Signal hin mit Erntewerkzeugen bewehrt aus der Stadt hinaus. Wer zuerst seine Leiter an einen Kirschbaum auf der Allmend gestellt hatte, durfte die Früchte dieses Baums ernten. Der «Kirschenanbau» gehört offiziell zu den «lebendigen Traditionen der Schweiz». Der Chriesisturm wird auch von «Schweiz Tourismus» beworben. Dies unterstreicht die kulturelle und gesellschaftliche Bedeutung des Anlasses weit über die Kantonsgrenzen hinaus.
PD
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